Steven Avery
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https://archive.org/details/diesinaibibelih01tiscgoog/page/n55/mode/1up
https://books.google.com/books?id=uhhKAAAAcAAJ&pg=PA45
p. 45
Es war bereits meine Schrift mit der Ankündigung der Herausgabe des Codex Sinaiticus erschienen, bereichert mit ausführlichen Nachrichten über den letzteren selbat, 29 und allenthalben schien sich das Wort eines königlichen Beförderers der Wissenschaft zu bestätigen, dass dieselbe als „die authentische Kunde von einem für jeden Christen wichtigen Ereigniss“ zu betrachten sei, als aus England, zuerst, wenn ich nicht irre, durch die Literary Gazette Juli 1861, nach Deutschland die Kunde herübcrklang, es gehe dort das Gerücht, das Sinai-Manuscript, „angeblich aus dem 4. Jahrhundert“ und „zum Gegenstand so grossen Aufsehens durch ganz Europa geworden“, sei nichts als ein ganz modernes Machwerk eines noch lebenden gentlcman, der auch demnächst seine Autorschaft feststellen werde. Da der Rinfall ans dein Lande der trüben so oft für die Klarheit des Gedankens gefährlichen Nebel kam, so lag nichts näher als die Annahme, dass „der Gegenstand so grossen Aufsehens durch ganz Europa“ auf ein krankes Gehirn gestossen sei. Mir machte er denselben Eindruck wie wenn Jemand plötzlich mit dem Bekenntnisse hervorträte: Ich bin’s der London gebaut hat, oder: Ich habe den Sinai an seinen Platz in der Wüste gesetzt. Es schien mir nicht zweifelhaft dass er auch auf andere einen ähnlichen Eindruck machen werde. Bald stellte sichs heraus, dass niemand anders als der berüchtigte Handschriftenfülscher Simonides von der Insel Syme nicht nur der Urheber des Gerüchts war, sondern zugleich auch in eigener Person der noch lebende gentlcman sein wollte, von dessen Hand in glücklichen Jugendtagen die bewunderte Handschrift herstammen sollte. Nun, war nach dieser Aufklärung nicht alles klar? War dieser erfindungsreiche Grieche nicht seit Jahren als ein schamloser Betrüger der gelehrten und ungelehrten Welt entlarvt worden?
My writing had already appeared with the announcement of the publication of the Codex Sinaiticus, enriched with detailed information about the latter itself, 29 and everywhere the word of a royal promoter of science seemed to be confirmed, that the same as “the authentic knowledge of one for everyone Christians of an important event” is to be considered when from England, first, if I am not mistaken, through the Literary Gazette of July 1861, the news came to Germany that the rumor was going there, the Sinai Manuscript, “allegedly from the 4th century ' and 'became the subject of such a stir throughout Europe' was nothing but a very modern concoction by a gentlcman who is still alive and who will soon establish his authorship. When the cloudy fog, so often dangerous for the clarity of thought, fell on the land, nothing was more obvious than the assumption that "the subject of such great attention throughout Europe" had encountered a diseased brain. It made the same impression on me as when someone suddenly comes forward with the confession: It is I who built London, or: I put Sinai in its place in the desert. There seemed no doubt to me that he would make a similar impression on others. It soon turned out that none other than the notorious manuscript forger Simonides from the island of Syme was not only the originator of the rumour, but also wanted to be the surviving gentleman himself, from whose hand the admired manuscript should come from in happy youth days. Well, wasn't everything clear after this enlightenment? Hadn't this inventive Greek been exposed years ago as a shameless deceiver of the learned and unlearned world?
https://books.google.com/books?id=uhhKAAAAcAAJ&pg=PA45
p. 45
Es war bereits meine Schrift mit der Ankündigung der Herausgabe des Codex Sinaiticus erschienen, bereichert mit ausführlichen Nachrichten über den letzteren selbat, 29 und allenthalben schien sich das Wort eines königlichen Beförderers der Wissenschaft zu bestätigen, dass dieselbe als „die authentische Kunde von einem für jeden Christen wichtigen Ereigniss“ zu betrachten sei, als aus England, zuerst, wenn ich nicht irre, durch die Literary Gazette Juli 1861, nach Deutschland die Kunde herübcrklang, es gehe dort das Gerücht, das Sinai-Manuscript, „angeblich aus dem 4. Jahrhundert“ und „zum Gegenstand so grossen Aufsehens durch ganz Europa geworden“, sei nichts als ein ganz modernes Machwerk eines noch lebenden gentlcman, der auch demnächst seine Autorschaft feststellen werde. Da der Rinfall ans dein Lande der trüben so oft für die Klarheit des Gedankens gefährlichen Nebel kam, so lag nichts näher als die Annahme, dass „der Gegenstand so grossen Aufsehens durch ganz Europa“ auf ein krankes Gehirn gestossen sei. Mir machte er denselben Eindruck wie wenn Jemand plötzlich mit dem Bekenntnisse hervorträte: Ich bin’s der London gebaut hat, oder: Ich habe den Sinai an seinen Platz in der Wüste gesetzt. Es schien mir nicht zweifelhaft dass er auch auf andere einen ähnlichen Eindruck machen werde. Bald stellte sichs heraus, dass niemand anders als der berüchtigte Handschriftenfülscher Simonides von der Insel Syme nicht nur der Urheber des Gerüchts war, sondern zugleich auch in eigener Person der noch lebende gentlcman sein wollte, von dessen Hand in glücklichen Jugendtagen die bewunderte Handschrift herstammen sollte. Nun, war nach dieser Aufklärung nicht alles klar? War dieser erfindungsreiche Grieche nicht seit Jahren als ein schamloser Betrüger der gelehrten und ungelehrten Welt entlarvt worden?
My writing had already appeared with the announcement of the publication of the Codex Sinaiticus, enriched with detailed information about the latter itself, 29 and everywhere the word of a royal promoter of science seemed to be confirmed, that the same as “the authentic knowledge of one for everyone Christians of an important event” is to be considered when from England, first, if I am not mistaken, through the Literary Gazette of July 1861, the news came to Germany that the rumor was going there, the Sinai Manuscript, “allegedly from the 4th century ' and 'became the subject of such a stir throughout Europe' was nothing but a very modern concoction by a gentlcman who is still alive and who will soon establish his authorship. When the cloudy fog, so often dangerous for the clarity of thought, fell on the land, nothing was more obvious than the assumption that "the subject of such great attention throughout Europe" had encountered a diseased brain. It made the same impression on me as when someone suddenly comes forward with the confession: It is I who built London, or: I put Sinai in its place in the desert. There seemed no doubt to me that he would make a similar impression on others. It soon turned out that none other than the notorious manuscript forger Simonides from the island of Syme was not only the originator of the rumour, but also wanted to be the surviving gentleman himself, from whose hand the admired manuscript should come from in happy youth days. Well, wasn't everything clear after this enlightenment? Hadn't this inventive Greek been exposed years ago as a shameless deceiver of the learned and unlearned world?
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