Lepsius 1847 review of the CFA Codex Friderico Augustanus - Serapeum

Steven Avery

Administrator
Ueber die Ausgabe des Codex Friderico - Augustanus von Herrn Professor Dr. Tischendorf in Leipzig. *)

Bekanntlich liegt die Kritik der alexandrinischen Uebersetzung des A. T. oder der sogenannten Septuaginta dermalen noch so sehr im Argen, dass wir noch nicht eine einzige kritische Ausgabe derselben besitzen. Denn von den vier Originalausgaben, aus welchen alle übrigen geflossen sind, geben die Ed. Complutensis und Aldina einen aus unbekannten Handschriften nach unbekannten Grundsätzen geschöpften Text, die Ed. Romana aber kündigt sich zwar als einen, mit Ausnahme der Orthographie, genauen Abdruck des berühmten Codex Vaticanus an, weicht aber nicht allein in der Orthographie, sondern, wie die von Holmes aus dem Codex selbst mitgetheilten Varianten beweisen, auch in andern wichtigern Dingen so viel
Der vollständige Titel des Werkes ist: Codex Friderico - Augustanus sive Fragmenta Veteris Testamenti e codice graeco omnium qui in Europa supersunt facile antiquissimo in oriente detexit, in patriam attulit, ad modum codicis edidit Constantinus Tischendorf, theol. et phil. doctor, theologiae in academia Lipsiensi professor, ordinis regii Borussici aquilae rubrae cl. III., ordinis regii Suecici de stella polari, ordinis regii Francici legionis honoris, ordinis ducalis Luccensis de S. Ludovico eques, societatum aliquot doctarum socius. Lipsiae MDCCCXLVI sumtibus Caroli Francisci Koehleri, e lithographeo J. J. Uckermanni. (23 S. Prolegomena u. 43 Blätter Text in Querfolio).
VIII. Jahrgang.
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fach von demselben ab, dass auch sie vielmehr als ein Gemisch aus verschiedenen Codicibus erscheint; endlich die Ed. Alexandrina (von Grabe and Breitinger) bezweckte theils einen Abdruck des Codex Alexandrinus, theils eine Ergänzung und Berichtigung desselben aus andern (namentlich hexaplarischen) Codd. und kann demnach wenigstens als ein erster Versuch einer kritischen Ausgabe gelten, hat aber freilich eben darum, weil sie beide Zwecke verbinden wollte, in Wahrheit keinen von beiden erreicht. Alle andern Ausgaben der LXX aber sind nur mehr oder minder genaue oder ungenaue Abdrücke einer der genannten vier Hauptausgaben, und namentlich ist die Ed. Romana za so hohem Ansehen gelangt, dass ihr Text bei weitem den meisten neueren Ausgaben zum Grunde gelegt worden ist. Selbst die grosse englische Ausgabe von HolmesParsons enthält als Text nur einen Abdruck der Ed. Rom., dem die Varianten von 311 Codd. als eine rudis indigestaqué moles, ohne kritische Sichtung und Verarbeitung beigegeben sind, und auch die von dem Verfasser des oben angezeigten Werkes bereits angekündigte Ausgabe verspricht, gleichsam als Supplement zu der Ausgabe von Holmes - Parsons, nur einen Abdruck desselben Textes, aber ausgestattet mit einer neuen Collation des Cod. Alex. und den Varianten der beiden von ihm zuerst bekannt gemachten, gleich nachher zu erwähnenden Handschriften. Indessen soll damit keinem der bisherigen Herausgeber irgend ein Vorwurf gemacht werden; denn allerdings sind die Schwierigkeiten, die mit einer kritischen Ausgabe der LXX. verbunden sind, so gross, und der Vorarbeiten, die vorher abgethan sein müssen, so viele, dass Manche überhaupt an dem Zustandekommen einer solchen Ausgabe gezweifelt haben und wenigstens für die nächste Zukunft Kaum Aussicht dazu vorhanden ist. Zn diesen Vorarbeiten aber gehört vor allen andern eine genauere Prüfung und Vergleichung der ältesten und bessten Codd., die, wie man sich neuerdings immer mehr überzeugt hat, auf keinem Wege sicherer zu erreichen ist, als durch möglichst genaue Abdrücke der einzelnen wichtigeren Codd., wodurch gleichsam die Handschriften selbst vervielfältigt und Jedermann zugänglich gemacht werden. Und dieses nun ist das Feld, auf welchem Herr Dr. Tischendorf binnen kurzer Zeit sich ungemeines Verdienst erworben und reiche Lorbeeren gepflückt hat. Schon das, was er für das N. T. durch die Herausgabe des Codex Ephraemi Syri, der Monumenta sacra inedita und des lateinischen Evangeliencodex gethan hat, musste ihm den Dank und die Anerkennung aller Sachverständigen erwerben, sein Verdienst um die LXX aber ist um so höher anzuschlagen, je weniger bisher noch gerade für diese geschehen war. Denn die Ausgaben des Psalterium Veronense von Blanchini, der Leipziger Frag-. mente des Pentateuch von Fischer, des Codex Chisianus von

Segaar u. A. und des Codex Alexandr. von Baber waren unsers Wissens alles, was wir bisher für die LXX von Werken dieser Art besassen. Hierzu aber hat jetzt Herr Dr. T. zwei andere Ausgaben gefügt, die sich ebenso sehr durch den Werth der Handschriften, von denen sie copirt, als durch die Art und Weise, wie sie veranstaltet sind, empfehlen. Die eine dieser Handschriften ist der oben genannte, von dem Verfasser selbst im Orient entdeckte und nach Deutschland gebrachte Codex Friderico - Augustanus, die andre aber der alttestamentliche Theil des Codex Ephraemi Syri, der gleichfalls zuerst von dem Verfasser entziffert und öffentlich bekannt gemacht worden ist. Wir beschränken uns bei gegenwärtiger Anzeige nur auf die Ausgabe des ersteren Codex, und werden den Bericht, den der Verfasser selbst in den Prolegomenen davon. giebt, theils im Auszuge mittheilen, theils aus dem eignen Stadium des Codex hie und da zu ergänzen versuchen.
Der Codex Friderico - Augustanus, so benanut zu Ehren des jetztregierenden Königs von Sachsen, dem er gewidmet ist, und gegenwärtig Eigenthum der Universitätsbibliothek in Leipzig, enthält auf 43 Blättern in Querfolio, von denen jede Seite in vier Colonnen abgetheilt ist, folgende Stücke: 1 Chron. 11. 24 -19, 17. 2 Esras 9, 9 bis zu Ende, Nehemias und Esther ganz, Tobias 1, 1 2, 2. Jerem. 10, 25 bis zu Ende, Klagl. Jer. 1, 1 2, 20. Das Pergament der Handschrift ist, wie der Verfasser §. 1 der Prolog. bemerkt, äusserst fein and zart und im Ganzen wohl erhalten, die Schrift aber hie und da bleich, ja oft auf der einen Seite desselben Blattes bleicher als auf der andern, was aus der verschiedenen Beschaffenheit der inneren und äusseren Fläche der Häute erklärt wird. Dass aber die Handschrift aus Lagen von 8 Blättern bestanden habe, von denen jedoch immer je zwei nur als Eins gerechnet wurden (weil je Eine Haat zu zwei Blättern zureichte), schloss der Verfasser daraus, weil die Ziffern in der rechten Ecke des obern Randes, welche die Zahl der Lagen angeben, immer nur von 8 zu 8 Blatt wiederkehren, wie denn z. B. das 1. Blatt mit ɛ, das 9. mit 5, das 17. mit bezeichnet ist. Wir fügen bei, dass auf gleiche Weise auch das 20. Blatt der Ausgabe mit u, das 28. mit un und das 36. mit u bezeichnet ist, sowie, dass auch die Ueberschriften in der Mitte des oberen Randes, welche den Inhalt der einzelnen Blätter angeben, immer nur von zwei zu zwei Blatt wiederkehren, sodass z. B. nur das 1., 3., 5., 7.. 9. und 11. (uicht aber das 2., 4., 6., 8. und 10.) Blatt die Aufschrift sodoas B u. s. w. enthalten. Eben daran aber lassen sich noch einige andere Bemerkungen anreihen. Da nämlich das 1. Blatt der Ausgabe mit beginnt, so ist klar, dass
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vorher 34 Lagen oder 272 Blätter verloren gegangen sind, and ebenso ergiebt sich zwischen dem 19. Blatte der Ausgabe, als dem 3. Blatte der Lage und dem 20. Blatte der Ausgabe, welches mit ug bezeichnet ist, oder zwischen Tob. 2, 2, womit Fol. 19 schliesst, und Jer. 10, 25, womit Fol. 20 beginnt, eine Lücke von 77 Blättern. Daraus aber lässt sich der weitere Schluss ziehen, dass im Codex F. A. nicht, wie in vielen andern Codd., zwischen den historischen and prophetischen Büchern noch die poetischen (Hiob bis Sirach) gestanden haben können, da dazu der angegebene Raum nicht hinreichend gewesen sein würde, wohl aber auch hier die kleinen Propheten den grossen vorangegangen sein mögen. Was aber die Inhaltsüberschriften betrifft, so ist bemerkenswerth, dass nicht nur der ganze Nehemias (vgl. des Verf. proleg. p. 22, Note **), sondern auch das Fragment der Chronik mit unter der Aufschrift sodoas B begriffen ist, eine Erscheinung, die sich weiter unten erklären wird.
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In §. 2 beschreibt der Verfasser die Linien, wodurch theils die einzelnen Colonnen zu beiden Seiten begrenzt, theils die einzelnen, oder auch nur je zwei Verse von einander getrennt sind; desgleichen in §. 3 die Tinte, deren sich sowohl die erste, als die späteren Hände bedienten. Die Tinte der ersten Hand ist bald braun, bald röthlich und meist noch etwas glänzend, die der zweiten Hand gelb und matt, die der dritten Hand aus Gelb in's Röthliche spielend, die der vierten dem ursprünglichen Texte ähnlich, aber noch röthlicher nnd dunkler, endlich die der fünften Hand glänzend schwarz. Ausserdem bemerkte der Verfasser noch Spuren einer an Mattigkeit der zweiten Hand ähnlichen, aber mehr bräunlichen, an einzelnen mehrfach corrigirten Stellen auch einer bläulichen, sehr späten Tinte, glaubte aber mit beiden die Zahl der Hände nicht noch vermehren zu dürfen.
In §. 4 wendet sich der Verfasser zor genaueren Bezeichnung and Unterscheidung der verschiedenen Correctoren. Den ersten derselben hält er für einen gelehrten, mit dem Texte selbst gleichzeitigen doodwins, der die Schrift des Kalligraphen nach dem Originale revidirt habe, und führt zum Beweise dafür an theils die Art der Schriftzüge, die ebenso nett und nur weniger künstlich, als die der ersten Hand seien, theils die Gewissheit, dass eine solche dtoodoois überhaupt Sitte bei den Alten gewesen sei, wie nicht nur von alten Schriftstellern bezeugt, sondern auch von dem Codex F. A. selbst in der Note (zu Ende des Buches Esther) bestätigt werde, derzufolge zwei Exemplare der Hexapla, das eine von Origenes selbst, das andre von Pamphilus berichtigt worden seien, theils endlich den Umstand, dass der Corrector auch an der ungewöhnlichen Verschmelzung des Fragmentes der Chronik mit dem Buche Esras

keinen Anstoss genommen, offenbar also mit dem Schreiber des Codex ein und dasselbe Original vor Augen gehabt habe. Gegen das letzte Argument indessen könnte wenigstens das Bedenken entstehen, dass jener erste Corrector wenn er ein Gelehrter war, doch die unpassende Verschmelzung ebensogat hätte bemerken sollen, wie sie der zweite Corrector bemerkte, der zu Ende des 4. Blattes ein Zeichen setzte mit der Bemerkung: μεχρι του σημείου των τριων σταυρων εστιν το τελος των επτα φυλλων των περισσων και μη οντων του εσδρα 1). Er sah also wenigstens, dass die eingeschalteten Blätter nicht zum Esras gehörten. Zugleich aber ergiebt sich aus der hier angeführten Zahl von sieben Blättern, wovon nur die vier letzten noch vorhanden sind, dass das Fragment der Chronik nicht mit dem Anfange des 1. Buches begonnen haben könne, da, wenn die noch vorhandene Stelle 1 Par. 11, 22 19, 17 vier Blätter füllte, unmöglich das ganze vorhergehende Stück 1, 111, 22 auf 3 Blättern Raum finden konnte. Die ganze Einschaltung aber, die durch den Inhalt offenbar nicht veranlasst worden sein kann, lässt sich kaum anders, als durch die Annahme erklären, dass im Original eine Anzahĺ von Blättern, die zum 1. Buche der Chronik gehörten (vielleicht eine Lage von 8 Blatt, die der Schreiber auf 7 Blätter zusammendrängte), durch einen Zufall verschoben und mitten in das Buch Esras hineingerathen seien. Aus dem Originale aber ging dann dieselbe Versetzung unvermerkt in die Copie über und eben daraus erklärt sich zugleich der schon oben erwähnte Umstand, dass auch die Blätter der Chronik mit der Ueberschrift sodas B bezeichnet sind. Ueberdiess bemerkt noch der Verfasser, dass die Berichtigungen jenes ersten Correctors sich meist nur auf Verbesserung offenbarer Fehler beschränkten, sowie dass die auf den vier ersten Blättern sichtbaren Correcturen (mit Ausnahme einzelner Besserungen von erster Hand, und dessen, was in der letzten Colonue des 4. Blattes schon von dritter Hand notirt sei) ausschliesslich von dieser zweiten Hand herrührten, während im Jeremias nur sehr seltene Spuren derselben Hand zu treffen seien.
Auf jenen ersten Corrector nun lässt der Verfasser zwei andere (die 3. und 4. Hand) folgen, die freilich wegen der Aehnlichkeit der Schriftzüge und des oft schwankenden Unterschiedes der Tinte, sehr schwer von einander zu unterscheiden seien (eine Bemerkung, die natürlich von dem Abdruck in noch
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1) Strenggenommen hätte das Zeichen sammt der Note nicht da, wo es jetzt steht, d. h. hinter εsлоQeveσdαi 2 Ezr. 9, 11, sondern einige Zeilen weiter oben, wo der Text der Chronik aufhört, stehen sollen; doch nahm es der Corrector nicht so genau, sondern betrachtete das ganze 4. Blatt, ohne Rücksicht auf die wenigen Zeilen aus Esras, noch als zur Chronik gehörig.
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höherem Grade, als von dem Codex gilt). Beide aber gäben einen verschiedenen Text, da die Correcturen der dritten Hand oft von der vierten gestrichen, und nur da, wo diess nicht geschah, muthmaasslich gebilligt worden seien; doch schienen sich die Besserungen der vierten Hand nur auf die Stücke von Esras bis Esther zu erstrecken. Vergleiche hierüber das weiter unten za §. 12 Erinnerte.

Von allen denen aber, die nach der vierten Hand den Codex berührten, wird gesagt, dass sie sich ebenso, wie die zweite Hand, meist auf Berichtigung wirklicher Fehler beschränkten. Und eben daran reihen sich noch die Bemerkungen, dass oft eine und dieselbe Stelle von mehreren Händen corrigirt, dass auf mehreren Blättern die verblichene Schrift von späterer, ungeschickter Hand mit schwarzer Tinte überzogen und verunstaltet, dass von derselben Hand und von jener, die sich der bläulichen Tinte bediente, zuweilen selbst Spiritus und Accente hinzugefügt, dass aber durch alle diese Correcturen doch nicht einmal alle Schreibfehler des ursprüng lichen Textes beseitigt worden seien. Alle diese Punkte werden zugleich mit Beispielen belegt, die sich Referent nur in Bezug auf Spiritus und Accente noch zu vervollständigen erlaubt. Der Spiritus asper (in der Figar ) findet sich einimal beim Artic. praepos. und postposit., wie o Jer. 14, 13. (fol. 21, b. c. 2, l. 17.), ǹ 23, 40. (fol. 26, b. c. 1, l. 19.), ov Jer. 44, 1. (fol. 38, a. c. 1. I. 15. ab imo), ov Jer. 44, 21. (fol. 38, b. c. 1. l. 10.) & Jer. 49, 19. (fol. 40, b. c. 1. lin. ult.), obwohl nicht immer deutlich ausgedrückt. Von den Accenten findet sich der acutus nur etwa in der St. Jer. 31, 1. f. (fol. 30, b. c. 3. sub fin.), wo überhaupt die meisten Accente beisammenstehen, wie μωάβ, ής, ουαί, ότι, καριαθαίμ, xoxtέwuα, έti. Ausserdem nur der Circumflex (in der Figur ), wie Esth. 4, 16. (fol. 15, b. c. 2. sub fin.), 6ατoαяcov n Esth. 9, 3. (fol. 18, a. c. 3. 1. 21.), ovov Jer. 16, 15. 22, 12. 26, 28. anodavn Jer. 20, 6. 33, 8. 41, 5. yn Jer. 22, 29. 27, 38. απολῶ 25, 10. αθοῶν 26, 28. πετρων 28, 25. ήν=ἦν 33, 19. διασπαρη 47, 15 u. S. W. Zuweilen aber sind die Accente auch fehlerhaft, wie voоvs statt avрovs Jer. 12, 13. ῶν f. ὢν 14, 13. συκῶν f. σύκων 24, 2. bis ωλετο f. ὤλετο 31, 1. κοπριά f. κόπρια 32, 33. εγρηγορουν f. ἐγρηγόρουν 38, 28. αρᾶν f. ἀράν 29, 18. 51, 22.
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,
In §. 5. wird über die Interpunction bemerkt, dass die erste Hand nur sehr selten interpungirt habe, die grosse Mehrzahl der Punkte aber von den Correctoren herrübre. Und zur Begründung dieser Ansicht wird angeführt: 1) dass auf den vier ersten, nur von zweiter Hand hie und da corrigirten Blättern auch nur sehr wenige Spuren der Interpunction gefunden

würden, 2) dass in den übrigen Theilen des Codex meist nicht einmal hinlänglicher Raum für die Punkte gelassen sei, 3) dass auch da, wo es an Raum nicht fehlte, wie am Ende der Zeilen, doch auch Form und Farbe der Punkte eine spätere Hand erkenuen liessen. Das Letztere ist nun zwar aus der Ausgabe weniger deutlich ersichtlich, doch pflichtet Ref. dem Verf. um so unbedenklicher bei, je mehr auch die ähnliche Beschaffenheit andrer Codd. (vgl. über den Cod. Vatic. des Vfs. Anmerk. p. 21. Note **) die Ansicht desselben unterstützt. Ihrer Form nach aber beschreibt der Vf. die Interpunction des Codex als punctum ad litterae quae praecedit fere caput positum", aber der Punkt erscheint nicht bloss am oberen Ende, sondern oft auch in der Mitte und am untern Ende der Consonanten, jedoch wie es scheint, mehr zufällig und ohne erkennbaren Unterschied des Werthes, so dass die Vergleichung, mit der otiyuń teλεία, στιγμή μέση und ὑποστιγμή der alten Grammatiker (Buttmann ausf. Gr. 1. S. 69.) nicht zulässig erscheint. Neben dem einfachen Punke aber findet sich von Fol. 5, an auch sehr bäufig der doppelte :)), besonders am Ende der Verse und grösserer Abschnitte, so dass dieses als dass grösste Interpunctionszeichen gegolten zu haben scheint. Man vgl. z. B. 2 Ezr. 10, 1. 2. 4. 8. 9. 15. u. s. w. (überall am Ende des Verses, seltner auch ausserdem, wie ib. 9, 12. nach aiavos, Esth. 8, 13. nach uɛraßolais u. s. w.) Ja zuweilen findet sich am Schlusse eines Kapitels auch die Figur von 4 Punkten :)), entweder bloss am Ende oder zu beiden Seiten der Zeile, wenn anders auch dieses für ein Interpunctionszeichen zu halten ist. Vgl. Jer. 17, 27. (Fol. 23, a. c. 4. l. 20.) ib. 39, 44. (Fol. 36, 6. c. 4. 1. 23 ab imo) und über eine ähnliche Erscheinung in dem Wiener Codex der Genesis Holmes praef. ad Pentat. c. 2. Im Allgemeinen aber ist noch zu erinnern, und auch von dem Vf. selbst (p. 21. Note **) nicht unbemerkt gelassen, dass die gesammte Interpunction sowohl von erster als von späterer Hand noch ziemlich regellos und ungleichmässig erscheint. So ist schon auf den ersten Blättern am Ende der Verse und Zeilen der Punkt meist weggelassen und doch zuweilen selbst in der Mitte des Textes gesetzt, und dieselbe Erscheinung wiederholt sich auch auf den folgenden Blättern, wo nicht selten selbst die engste Verbindung des Sinnes durch die Interpunction unterbrochen ist. Vgl. z. B. Esth. 1, 3. undov εvdogos ib. 8. αστιν η βασιλισσα 2, 8. πολιν· ϋπο χειρα· γαϊ 3, 12. επεταξεν, τοις στρατηγοις ib. 13. τοπαρχαις· ὑποτεταγμενοις· ταδε γραφει 4, 17. αγωνι θανατου 8, 13. όσα εποίησεν u. S. W. Von andrer Art aber ist es, wenn bei Aufzählung ganzer Reihen von Eigennamen die einzelnen Namen durch Punkte von einander getrennt sind, wie 1 Par. 11, 22. 12, 16. (Fol. 1, a.) 15, 18. ff. (Fol. 2, 6. c. 3.) ib. 16, 5. (Fol. 3, a. c. 2.) u. ö. geschehen ist. Denn hier soll die Interpunction dazu dienen,

das Ineinanderfliessen der einzelnen Namen zu verhüten, zu welchem Zwecke oft auch mit jedem einzelnen Namen die Zeile abgesetzt ist. Doch ist auch in dem hier genannten Falle ohne strenge Consequenz der Punkt bald gesetzt, bald weggelassen.
Mit der Interpunction aber stellt der Vf. §. 6. noch zwei andere Zeichen zusammen, von denen das eine zur Verbindung, das andre zur Trennung dienen soll. Ueber beide erlaubt sich Ref. noch etwas mehr ins Einzelne einzugehen. Das erstere hat meist die Figur und findet sich besonders im Tobias und Jeremias. Es steht nur am Ende der Zeilen und zwar zunächst beim Abbrechen der Wörter, wie du 75ucov Tob. 1, 2. (Fol. 19, a. c. 2. I. 18.) o 7 Tε und xatαoxy 7 vooεs ib. 4. (c. 3. 1. 14. ab imo und c. 4. 1. 3.) EXELT Vo ib. 6. (l. 12.) α676voLovs ib. 10. (Fol. 19, b. c. 1. l. 12. ab imo) εßα017 LevбEv ib. 15. (c. 2. l. 23.) andεv ib. 18. (c. 3. l. 1.) τεббε0α 7 novτα ib. 21. (I. 7. ab imo) vgl. noch Ba7olevovTi Jer. 22, 11. aya 7 da 24, 6. nataoxa 7 пτoμevov ib 58. ε7690αγισαμην 39, 25. οι γνον 42, 2. απφημερων 43, 2. Sodann aber auch zwischen zwei durch den Sinn verbundenen Wörtern, wie TaGas Tras und ns 7 goons Tob. 1, 2. (Fol. 19, a. c. 2. I. 24. und 25.) και η προσηλυτοις und το 7 προςτεταγμενον ib. 8. (Fol. 19, 6. c. 1. l. 8. und 16.) toßiav7ueta ib. 9. (l. 14. ab imo) exonga tos ib. 15. (c. 2. l. 15. ab imo) Basiλews 7 Tov und TEQLTOV ib. 18. (c. 3. l. 6. und 7.) as 7tg ib. 19. (I. 20.) βασιλεως 4 ασσυριων ib. 21. (c. 4. I. 21.) vgl. noch as 7 μετ εμου Jer. 20, 11. εν η παντι 24, 9. οφθαλμους η παντας 35, 11. εξωθεν γιημ 40, 10. ελεος - αυτου ib. 11. Endlich aber auch ausser diesen Fällen, sogar zwischen Wörtern, die wir durch Interpunction zu trennen pflegen, wie πατρος μου η εθυσίαζον und sogtais nadas Tob. 1, 6. (Fol. 19, a. c. 4. l. 11. u. 22.) περι εμου 4 και ib. 22. (Fol. 19, b. c. 4. l. 13.) καρπον η εγγύς und avtov 7 xai noооw Jer. 12, 2. (Fol. 20, b. c. 1. l. 15. und 17.) συντασσω 7 φησιν 41, 22. (Fol. b. c. 3. med.) τουτον η απο 43, 9. (Fol. 38, b. c. 2. lin. alt.) αodu 7xα 51, 28. (Fol. 41, b. c. 2. l. 18. ab. imo). Die Beispiele der letztern Art widersprechen nun zwar der oben angegebenen Bestimmung des Zeichens und könnten einen andern Zweck desselben vermuthen lassen (etwa den rein kalligraphischen, einen übriggebliebenen Raam am Ende der Zeilen auszufüllen), beruhen aber doch am Ende nur auf Ungenauigkeit der Schrift und irriger Anwendung der Regel, wie man um so mehr geneigt wird zu glauben, da nach des Vfs. Zeugniss dasselbe oder ähnliche Zeichen auch in andern Handschriften, wie den Pariser und Leydener Fragmenten des Pentateuch (vgl. über diese auch Holmes in der praef. ad Pent.) und in den Voll. Hercul. für den obigen Zweck gebraucht sind. Für die Form des Zeichens aber ist noch zu erinnern, dass es auch im Cod. F. A. zuweilen
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(z. B. Tob. 1, 2. 4. 19. u. 6.) mehr rund, als eckig und insofern dem folgenden Zeichen ähnlich, einmal (Jer. 42, 6. Fol. 36, 6. c. 4. I. 10. ab imo) sogar auch in umgekehrter Gestalt (alvos xa) erscheint.

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Steven Avery

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1847.
Ueber die Ausgabe des Codex Friderico - Augustanus von Herrn Professor Dr. Tischendorf in Leipzig. (Fortsetzung.)
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Das letztere Zeichen dagegen hat die Gestalt des Apostroph und findet sich, wie genauere Vergleichung der vorkommenden Beispiele lehrt, vornehmlich in folgenden Fällen: 1) am Ende der Wörter und zwar a) wenn das Wort mit demselben Buchstaben schliesst, mit welchem das nächstfolgende anfängt, um so die Wörter auseinander zu halten. So z. B. xaλadovs óvnav Jer. 24, 1. προς σε 45, 25. βασιλευς σαλωμων 52, 20.; τα αρματα 26, 9. 27, 36. διαφθορά αυτης 28, 8. ύδατα αναβαινει 29, 2. ακουσετε εν 40, 10. σε εις 46, 17. το ορος 28, 25. το To ovoua 40, 16. u. 6. b) auch unabhängig von dem folgenden Buchstaben, a) am Ende hebräischer Wörter und Eigennamen, um diese von dem übrigen Texte zu trennen, 162, iŋku', ϊωσάβεθ’1 Par. 12, 20. νεφθαλείμ ib. 40. ημαθ' ib. 13, 5. ελεισαφατ' 15, 8. σαδών u. αμέιναδαβ ib. 11. σεμειραμωθ' 15, 18. und ungemein häufig; ß) auch am Ende gewisser griechischer Wörter, und zwar aa) besonders solcher, die auf o ausgehen, wie ανήρ, θυγατηρ, πυρ ̓, ὕδωρ (alle diese sehr häufg), καθαπερ Jer. 20, 27. μητηρ ib. 20, 17. 27, 12. παντοκρατωρ 32, 27. 37, 3. 51, 7. χειρ 33, 24. ωςπερ 23, 9. — bb) seltener auch nach Wörtern, die auf v oder s ausgehen, wie Zoyov' Neh. 1, 8. VIII. Jahrgang.

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ε nu ib. 9, 15. yv2 (=iv) Add. Esth. 1. u. Estb. 4, 2. undev' ib. 4, 1. vvv Jer. 18, 11.; og Neh. 5, 13. 9, 32. Esth. 9, 22. ους – οὓς Jer. 48, 9. ημέρας Neh. 5, 14. ως ει ib. 7, 66. λόγοις ib. 8, 12. σουσοις Esth. 1, init. ΰμις ib. 8, 13., worau sich auch noch einige Wörter auf und anschliessen, als αλωπηξ Neh. 4, 3. σαρξ ib. 5, 5. bis εξ ἕξ Neh. 5. 18. Jer. 40, 14. παρεξ Neh. 7, 67. φύλαξ Esth. 2, 15. περδιξ Jer. 17, 11. audio Jer. 13, 23. cc) nach ovx' Jer. 20, 7. 28, 5. und xar' (wo das Zeichen mit dem wahren Apostroph zusammenfällt), wie xar' opdaλuovs Jer. 19, 10. 28, 24. 2) mitten im Worte am Ende der Silben, und zwar a) besonders wieder in dem Falle, wenn die Silbe mit dem Buchstaben schliesst, mit dem die folgende anfängt, wie a2'λağɛtai, Jer. 13, 23. αγγιον 18, 4. συλλημψεως 20, 17. ιππους, ιπ πεις etc. 26, 3. 27, 36. 42. ηττηθη 31, 11. έρραγη 46, 2. und sehr häufig, auch in hebr. Worten, wie yala'ad Jer. 26, 11. ßŋðλε εu 48, 17. oaq'po 52, 19.; seltner b) auch ausser diesem Falle, wie sexlivav Neh. 13, 26. nag'dalis Jer. 13, 23. ελημ φθη 31, 41. συλλημψει 41, 3. ρομφαιαν 50, 11. χαλ κα 52, 18.; desgl. wieder n Compositis mit xata, wie xar aιoxvv θήσονται, - σεται, Jer. 27, 38. 31, 13. u. καθ' υβρισουσιν Jer. 28, 2. Doch steht in mehreren dieser Beispiele das Zeiam Ende der Zeile, so dass vielleicht Verwechselung mit dem vorherbeschriebenen möglich war. Ueberdiess bemerkt der Vf. selbst, dass das Zeichen oft schon von erster Hand, noch öfter aber von späterer Hand herrühre, sowie dass dasselbe auch in Cod. Vatic., in den Par. u. Leyd. Fragmenten d. Pent. (vgl. über diese wieder Holmes praef. ad Pent.) und einem Wiener Codex des Dioscorides gefunden werde. Es findet sich aber auch im Cod. Alexandr., besonders nach Eigennamen (s. Grabe proleg. ad tom. 1. c. 1. §. 6.), ja auch in jüngeren Codd., wie in den von Fischer herausgegebenen Fragmenten des Codex Lips., und ist selbst in die Ed. Aldina übergegangen.


Am Ende desselben S. bespricht der Vf. noch einige minder wichtige Zeichen, wie den Querstrich oder Punkt (einfachen oder doppelten) über dem und v im Anfange der Wörter und in der Diäresis, desgl. die Correcturzeichen, wodurch einzelne Wörter oder Buchstaben gemissbilligt wurden (Punkte über den Konsonanten oder Striche durch deren Mitte). Und ebenda konnte auch `der Versetzungszeichen Erwähnung geschehen, wozu ebenfalls schräge Querstriche über den Wörtern dienten, dergestalt dass
die Zahl der Striche die Folge der Wörter bezeichnete. So
=
z. B. vvxtos povεvoαι Neh. 6, 10. (Fol. 8, 6. c. 1. l. 17. 18.)
=

=
οικον έργον του ib. 11, 22. οι αρχοντες και οι ϊερεις ib. 12, 12
1. S. W. Aehnlich auch Cod. Alex. nach Grabe a. a. O. §. 8.

Der folgende §. 7. handelt von den Abbreviaturen des Codex, zu deren Verzeichniss noch vs f. vios 1 Par. 19, 1. (Fol. 4, b. c. 1. I. 16.) Gen. vv Neh. 12, 45. (Fol. 12, b. c. 1. l. 3. ab imo) nachzutragen ist. Für iɛpovoalnu findet sich neben nu u. nu auch blos nu, sowie die Abbreviaturen für xa und μov nicht bloss für die Partikel na und das Pronomen uov, sondern auch in Fällen, wie xaι | vǹv Jer. 28, 22. (Fol. 34, 1. c. 3. b. 4., doch offenbar von späterer Hand), deGuovs Jer. 34, 2. (Fol. 32, b. c. 1. l. 23.) xlavμov ib. 38, 15. (Fol. 34, b. c. 4. l. 24.) gefunden werden. Ausserdem sind am Ende der Zeilen auch Zusammenziehungen mehrerer Buchstaben häufig, wie Muý 1 Par. 18, 10. (Fol. 4, 6. c. 4. l. 7.) MH NI Neh. 1, 1. (Fol. 5, 6. c. 4. med.) ΥΙΟΝΝΙ]ΡΙΟΥ (υἱὸν νηρίου) Jer. 51, 1. (Fol. 41, b. c. 3. I. 15.), MN | ZOR Jer. 40, 8. (Fol. 36, à. c. 1. 1. 12. ab imo) u. s. W.
=
In S. 8. erklärt sich der Vf. über das Verhältniss seiner Ausgabe zur Handschrift selbst und über die beim Abdruck angewendete Uckermannsche Methode, wodurch ihm selbst zwar eine mühsame Correctur nicht erspart, aber doch soviel erreicht worden sei, dass die Ausgabe des Codex F. A. gewiss von keinem ähnlichen Druckwerke an Genauigkeit übertroffen werde; eine Versicherung, die Ref., soweit seine Kenntniss_reicht, nur bestätigen kann. Insbesondere aber erklärt der Vf. bei seiner Ausgabe Dreierlei vor Augen gehabt zu haben, zuerst, dass die Schriftzüge des Originals, und zwar sowohl der ersten als der späteren Hände, mit grösster Genauigkeit wiedergegeben würden, sodann, dass auf jeder einzelnen Seite auch die grössere oder geringere Klarheit oder Blässe der alten Schrift einigermaassen veranschaulicht, zugleich aber auch für grössere Deutlichkeit der im Original selbst fast unlesbaren Stellen gesorgt würde, endlich, dass auch die Rasuren der Handschrift, namentlich des Textes selbst, so weit die ursprügliche Schrift noch erkennbar ist, als solche bemerklich gemacht würden. Und wie der Vf. versichert, dass es mit wenigen Ausnahmen gelungen sei, diesen Gesetzen zu genügen, so erkennt auch Ref. die Vorzüglichkeit der Leistung in allen diesen Beziehungen an.
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Hieran schliesst sich nun in §. 9. eine Art Commentar über die einzelnen Blätter der Handschrift an, worin theils der Textesabschnitt, den jedes Blatt enthält, verzeichnet, theils über alles das was aus dem Texte selbst nicht deutlich erkennbar ist, die nöthigen Erläuterungen gegeben werden. In Bezug auf das Inhaltverzeichniss wäre zu wünschen gewesen, dass der Vf. nicht bloss den Inhalt der Blätter, sondern auch der Seiten und Colonnen verzeichnet hätte, wodurch der Gebrauch des Codex um vieles erleichtert worden wäre. Denn


leider ist derselbe schon dadurch bedeutend erschwert, dass das Inhaltsverzeichniss nur in den Prolegomenen und nicht gleich über oder unter dem Texte der einzelnen Blätter gegeben ist, was freilich aus dem Grunde nicht wohl anging, weil der Raum sowohl des oberen als des unteren Randes oft schon durch die Noten der Correctoren vollständig in Anspruch genommen ist. Besonders dankenswerth aber sind die Erläute. rungen, welche oft den Text der Ausgabe nicht bloss erklären, sondern auch ergänzen. So namentlich an vielen Stellen, wó sich Correctoren von der dritten Hand finden, die von der vierten wieder getilgt wurden, und deren Ueberreste zwar im Originale noch sichtbar, in der Ausgabe aber nicht ausgedrückt, sondern nur in den Erläuterungen bemerkt sind. Ueberhaupt aber zeigt sich grade hier in der Entzifferung verblichener oder durch Correctur entstellter Schriftzüge, in der Unterscheidung der verschiedenen Hände und ähnlichen Dingen der geübte, scharfe Blick des Vfs. am allerglänzendsten, und nur wenige Beispiele finden sich, wo dem Ref. gegen die Deutung des Vfs. ein Zweifel beigegangen ist. So war, um wenigstens Ein Beispiel anzuführen, 2 Ezr. 9, 9. (Fol. 4, b. c. 4. I. 15. ab imo) statt der Worte τὸν οἶκον τοῦ θεοῦ ἡμῶν ursprünglich wohl nicht nai tov nov dv nuov, wie der Vf. sagt, sondern nơi tov nv (= xvolov) v nuov geschrieben, da das o zwischen x und vebenso wie die Silbe o erst später nachgetragen ist. Etwas häufiger dagegen sind die Beispiele, wo der Vf. in den Erläuterungen Stellen übergangen hat, über die man wohl seine Meinung zu vernehmen gewünscht hätte und die wohl mit gleichem Rechte eine Bemerkung verdient hätten, wie manche andere von ihm besprochene Stellen. So ist in Neh. 3, 31. 32. (Fol. 7, a. c. 3. I. 4. u. c. 4. 1. 6.) in goлoлola das erstere der Correctur verdächtig und vielleicht aus poßoлwla corrigirt, wie der Cod. Vatic. hat.") Neh. 11, 8. (Fol. 11, b. c. 4. l. 11.) scheint das Randzeichen zu Evτaxоoto, die Ziffer für die Lesart εvvaxoбioι sein zu sollen; Esth. 5, 8. (Fol. 16, b. c. 1. l. 6. ab imo) findet sich zu Evanov Tov Babilεws zwar die Note am untern Rande, aber das entsprechende Zeichen im Texte fehlt; Jer. 16, 21. (Fol. 22, b. c. 4. l. 16.) ist statt őt övoμá μοι κύριος vielmehr οτι εγω κς ονομα μοι κς geschrieben, aber mit Beifügung von Zeichen, wodurch die drei letztern Worte nur als verschiedene Lesart bezeichnet werden zu sollen scheinen.
Vgl. auch noch soxav Neh. 11, 15. (Fol. 12, a. c. 1. 1. 1.), was ερικαν aus &α& corrigirt scheint, yauas Esth. 2, 14. (Fol. 14, b. c. 1.
*) Die richtige Schreibart ównoл@lai (Вekk. An. 61, 31. Mör. p. 115. Schleusn. thes. V. T. IV. p. 562.) findet sich 3 Reg. 10, 15., obwohl auch hier einige Codd. poлoл. haben, wie im Nehemias in Ansehung des o ohne Var. bei Holmes geschrieben ist. Vgl. weiter unten zu §. 10.

1. 2.) wo das o radirt, und über y die Silbe 6a6 corrigirt ist, Tvæбɛta Jer. 15, 12. (Fol. 22, a. c. 2. l. 17. ab imo), woraus man wahrscheinlich γνωσθήσεται verbessern wollte, τους παιdas Jer. 42. 15. (Fol. 37, a. c. 2. I. 15.), wo vs aus o, ai aus & corrigirt und das zweite s über der Zeile notirt ist, zacal a Jer. 51, 15. (Fol. 41, a. c. 3. l. 14. ab imo), was aus dem sinnlosen naßus corrigirt scheint, und so nach manche ähnliche Stellen, in denen bald die Lesart der ersten, bald die Correctur der späteren Hand einige Schwierigkeit bietet.
S
Im folgenden S. 10. wird die Frage nach dem Vaterlande des Codex erörtert und Aegypten für die wahrscheinliche Heimath desselben erklärt, weil dieselben Gründe, die bei andern Codd., z. B. dem Vatic., Alex. und Ephr. Syri, für den ägyptischen Ursprung derselben geltend gemacht werden, als namentlich die Eleganz der Schriftzüge, die alexandrinische Orthographie, die Eigenthümlichkeit gewisser grammatischer Erscheinungen und die Menge der Schreibfehler, auch auf den Codex F. A. vollkommen Anwendung litten. Ob auch die Beschaffenheit des Textes diese Vermuthng bestätige, lässt der Vf. dahingestellt und bemerkt nur noch, dass der Codex, bevor er von ihm ans Licht gezogen worden, immer in Aegypten oder dessen Nachbarschaft verborgen gewesen zu sein scheine. In Bezug auf die Textesbeschaffenheit ist Ref. der Ansicht, dass die Kritik der LXX überhaupt noch nicht so weit gediehen sei, um jene Frage zur Entscheidung zu bringen; was aber die orthographischen und grammatischen Erscheinungen des Codex betrifft, so hält Ref., der denselben gerade von dieSeite genauer untersucht hat, nicht für überflüssig, auch hierüber Einiges von seinen Beobachtungen mitzutheilen.
So findet sich der einfache Consonant statt des doppelten nicht nur in evatos 2 Ezr, 10, 9. ɛvaxoбioι Neh. 7, 38. a. pr. m. vivos Esth. 1, 6. und andern Wörtern, die auch anderwärts schwankten, sondern auch in Towτоyɛvηuα Neh. 10, 35. Tob. 1, 6. ερυσάτο Esth. 10, 3. εριζωσαν Jer. 12, 2. επέριψα Jer. 15, 8. u. s. w., zuweilen mit übergeschriebenem zweiten o,
.
e
corr.,
wie diaonga Jer. 37, 8. Umgekehrt der doppelte Consonant statt des einfachen nicht nur in βαλλαντιον Tob. 1, 14. γεισσος Jer. 52, 22. a. pr. m., sondern auch in oaxxos Jer. 45, 11. ouuoi Jer. 15, 10. 22, 17. 51 (45), 3. (dasselbe auch häufig in Cod. Alex.) avaßɛvva Jer. 29, 2. (aber avaßevovτa 31, 35. αναβενων ib. 44. καταβενοντος 28, 14.), ησσθήνησεν Thren. 2, 8. πυρρου statt πυροῦ Neh. 13, 12. ομορρουσας statt ομορουσας Jer. 27, 40. u. s. w. Ferner die doppelte Aspirata statt der Tenuis und Asp., wie Cazzovo Neh. 3, 2. a❤❤að Jer. 52, 19. uadDavras Neh. 11, 17. (öfter auch von späterer Hand, vgl. Neh. 11, 31. 12, 14. 25. 35. 13, 13.). Desgleichen die Tenuis vor Spir. asper, wie ουκ ευρέθησαν Néh. 7, 64. ουκ ὑπεδιξεν Esth.

2, 10. u. ö., oder umgekehrt die Aspirata vor dem Spir. lenis, wie αφηλπίσμενων Esth., 4, 17. εφιδε Jer. 31, 19. ουκ οψομεθά Jer. 14, 13. ep opaλuous ib. 17. u. s. w.; ebenso die Schreibart undas Jer. 47, 15. ovdas 49, 17. 51, 13. und das eigenthümliche, doch auch aus Cod. Alex. notirte anоoroapηri Jer. 38, 21. bis. Ferner das v vor Gaumen- und Lippenlauten, vor liquidis und 6, wo es verändert oder ausgestossen werden sollte, wie evxaτelinov 1 Par. 14, 12. und fast regelmässig, ενχειρίδιον Jer. 27, 42. ενβαλωμεν Jer. 11, 19. ενπροσθεν 1 Par. 14, 15. und sehr häufig (dagegen nirgends der entgegengesetzte Fall, wie eu uso in vielen andern Codd.). Ferner das v peλx. auch vor Consonanten, sowohl in der 3. Person der Verba mit seltenen Ausnahmen, wie Esth. 1, 9. 17. 2, 18. 8, 13. 9, 14. Jer. 15, 20. 18, 10. 34, 8. und einmal selbst vor einem Vocal (εointe as) Jer. 43, 23., während anderwärts das v durch Correctur nachgetragen ist, wie Esth. 9, 7., als auch im Dat. Plur., wo die Ausnahmen etwas häufiger sind, wie Neh. 1, 5. Esth. 3, 13. 4, 17. Jer. 38, 5. und besonders häufig bei zao, 2 Esr. 10, 14. Neh. 9, 38. Esth. 1, 11. 2, 18. 3, 14. 10, 3. Jer. 15, 13. 20, 4. 23, 17. 25, 36. 28, 24. 31, 39. und agxovo 1 Par. 15, 16. Esth. 1, 3. 3, 12. 13.8, 13. Aehnlich, aber weniger regelmässig auch das g in ovras, wie Esth. 3, 3. Jer. 13, 9. 19, 11. 22, 8. 28, 64. 35, 11. neben ovro Esth. 1, 8. 18. 6, 10. 9, 14., während ib. 1, 20. 2, 12. 20. Jer. 13, 9. 35, 6. das e erst von späterer Hand beigefügt ist. Ferner das v am Accus. Sing. der 3. Declin., welches indessen meist von späterer Hand getilgt ist, wie zɛgovτav (= παίζοντα) 1 Par. 15, 29. νυκταν Neh. 1, 6. βολιδαν Neh. 4, 17. γυναίκαν Esth. 7, 8. σωτηραν Esth. 8, 13. σαρκαν Jer. 17, 5. 32, 31. 51, 5. eoɛav Jer. 21, 1. 52, 44. bis u. s. w. Aehnlich auch aqvov für aqvæ Jer. 28, 8. a. pr. m. und die Verbindung από βορραν für ἀπὸ βορρᾶ Jer. 16, 15. 23, 8. 25, 9. 27, 9. 41. 29, 2., wo gleichfalls das v überall von späterer Hand getilgt ist. Ferner ein in der Mitte eingeschalteter Consonant, wie das u in Anuoua und allen Formen und Ableitungen des Verbi λaußáva, ohne alle Ausnahme sowohl im Texte als in den Noten; desgl. das x in exxoovs Jer. 51,30. (dasselbe zuw. in Cod. Alex.) und exquaλwotas für aizu. Jer. 26, 27., beides von erster Hand, während Jer. 25, 39. "Thren. 1. init. u. 1, 18. αixuaλworα, aixuaλario vai aus oxu. oder ayu. corrigirt scheint. Dagegen aber auch ein in der Mitte ausgelassener Consonant, wie das o in opos, odio für öodoos, bovoita Jer. 25, 3. 4. 33, 5. 39, 33. 42, 14. 57, 4. (an den 3 letzten St. mit der Correctur ορθου); desgl. in ύβρινστιαν f. ὑβρίστριαν
.
Jer. 27, 31. und agoriadnoɛrat Jer. 33, 18., welche Beispiele alle das Zusammentreffen zweier o mit einander gemein haben und meist auch im Cod. Alex. gefunden werden. Ausserdem

aber auch das 7, wie fast regelmässig xoavn für xoavyn Jer. 26, 12. 28, 54. 29, 21. 31, 5. 32, 36. 38, 35. (meist mit Correctur κραύη.) und zuweilen auch in πεφευοτων Jer. 45, 19. und ähnlichen Beispielen.
n
Ferner von Vocalvertauschungen finden sich & für a in τεσσεράκοντα für τεσσαράκοντα überall bis auf Neh. 7, 67. und selbst Tɛ6680α Jer. 15, 3. (Tɛ66ɛαOES, Esth. 9, 19.21.) und umgekehrt a f. e in ερευναν, εξέραυναν f. ἐρευνᾶν, ἐξερευνᾶν 1 Par. 19, 3. Esth. 1. init. Jer. 27, 26. Ferner & für o in oleεv für olodova überall bis auf olo oɛvovra Jer. 22, 7. und & für in alɛɛis für alɛis Jer. 16, 16. a pr. m. Desgl. & für in einigen Verbalibus auf ua, wie εvoeux Jer. 45, 2. 46, 18. 51, 5. und ovotɛua Jer. 28, 32. Dagegen o für a und umgekehrt besonders nur beim Zusammentreffen mehrerer o oder o, wie adowv, adowów etc. für aðwov, άdo Jer. 15, 15. 18, 23. 26, 28. 29, 12. und πρωσωπου für προσώπου Jer. 30, 32. 32, 38. Vgl. das oben erwähnte oолoлalα und weiter unten beim Augment. Unter den Vertauschungen des Itacismus sind die des und ɛ, des & und at bei weitem die häufigsten, nur dass oft, besonders im Jeremias, von späterer Hand die regelmässige Schreibart hergestellt wurde. Alle andern Vertauschungen aber finden sich fast nur beim Zusammentreffen mehrerer I-Laute oder bei möglicher Verwechselung verschiedener Wörter. So sind verwechselt & und n in xadionuɛva f. nadyonuέva Neh. 1, 3. Jer. 40, 4. und ionte (corr. nditαi) f. ἤδειτε Jer. 16, 13.; η und v sehr oft in ἡμεῖς und ὑμεῖς; ι und η in dem obigen ίδητε und εκδηκησις (corr. ἐκδίκησις) Jer. 28, 11.; o und in eiv für noɛiv Jer. 22, 17. a pr. m.; o und v in σχυντοις für σχοινίοις Esth. 1, 6. καταλυπους für καταλοίπους Jer. 29, 4. a pr. m. diŋvvžav für diývoığav Thren. 2, 18. und öfters in oot für oú oder umgekehrt.
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Endlich von grammatischen Besonderheiten bemerken wir noch die Declinationsformen οστεοις für ὀστοῖς Jer. 20, 9. πλατεως Neh.3, 8. und δασεως ib. 8, 15. f. πλατέος, δασέος, ευθης für vous 1 Par. 13, 4. Ferner die Abweichungen im Augment der Verba, insbesondere die häufige Weglassung desselbei den mit or und a beginnenden Verbis, wie oixodounбav Neh. 3, 1. οικοδομηκατε 1 Par. 17, 6. κατοικησα ib. 5. αποι xon Jer. 13, 19. xataιoxvvon Jer. 26, 24. euadiagav d. i. aquad. (corr. auad.) Jer. 38, 29. vgl. Vs. 30., und ebenso bei einigen mit & und o beginnenden, wie equηvevneva Esth. 10, 3. EVOTIбavto Jer. 23, 18. εonucuɛvais Jer. 40, 10. und öfter διορθώθη, δεδιορθώμενον in den Schlussanmerkungen zum Nehem. und Esther; ferner das Schwanken des Augm. zwischen dvvato Jer. 45, 5. und n8vvao nбav Neh. 7, 61., desgl. zwischen voɛnoav Neh. 7, 64. nuloyyoev ib. 11, 2. und ευλόγησεν Neh. 8, 6. ευδοκουν und ευφρανθη Esth. 4, 17. ευ

poavev Thren. 2, 17.; ferner das doppelte Augm. in ediɛlvoαEv Neh. 1, 7. und exatnoasauny ib. 13. (beides von erster Hand), aлExαTEOτηoev Jer. 23, 8. лαρexaтεDETO Jer. 47, 7. 48, 10.; endlich die besondere Art des Augm. in ɛɛ××ληólαódη Jer. 33, 9. neben ɛɛxλŋбiαбɛv Jer. 43, 9. Ferner die alexandr. Personalendungen sowohl des Perfecti, wie yeyovav (corr. yeyovaow) 1 Par. 19, 10., als der historischen Tempora, wie slaßooav Jer. 39, 23. εvuw6αv Jer. 11, 12. 39, 29. u. s. w., eine Form, die zuweilen erst durch Correctar her
σα
σα
gestellt wurde, wie εhaßov Neh. 5, 15. nuaotov ib. 9, 29. und wofür einmal auch κατέφαγεσαν (corr. κατεφαγον) dei. 10, 25. geschrieben ist; desgl. Flexionsformen, wie antλadevτo Jer. 18, 15. ExεladεvTo Jer. 23, 17. 27, 6. 37, 14. (an der letzten St. wie es scheint, erst aus enɛladovτo corrigirt) und das ähnliche εdidato Jer. 52, 34.; dagegen für εdwxes, wie Neh. 9, 10. Cod. Alex. hat, nur das regelmässige edoxas. - Ferner die alexandr. Aoristformen, wie darwoαv 2 Ezr. 10, 14. Evoas Neh. 9, 8. Toоsεoyaτe Jer. 25, 4. u. s. w., oder spätere, wie aлedoaбα Tob. 1, 19.; desgl. Infinitivformen, wie ent γνουναι (corr. επιγνωναι) Esth. 1. init. und umgekehrt παραδωναί (corr. napadovva) Jer. 33, 24.; oder av für nusiv Neh. 8, 12., Jer. 29, 12., beidemal mit der Correctura, wie Esth. 7, 1. Jer. 42, 8. 14. (doch an der 2. St. aus veLV und an der letzten vielleicht auch erst aus av corrigirt). Endlich Imperativ- und Participialformen, wie avaßato Jer. 28, 50. und xexgayovτav Jer. 31, 3. (wie von einem neuen Praesens xɛxoαy), oder Beispiele eines Futuri Coni., wie пogɛvówμεθα (corr. πορευσόμεθα) Jer. 18, 12.
Aus dieser Zusammenstellung wird erhellen, dass der Codex F. A. in orthographischer und grammatischer Hinsicht zwar wenig oder nichts Neues biete, wohl aber die aus den ältesten und besten Codd. bekannten Erscheinungen grösstentheils durch sein Zeugniss bestätige. Natürlich bedürfen die angeführten Beispiele noch der weiteren Sichtung und Prüfung; dass aber ein grosser Theil derselben als ächt anzuerkennen sei, hat der Verf. selbst unten §. 12. ausgesprochen und gedenkt Ref. an anderm Orte ausführlicher zu beweisen.
In S. 11., der die wichtige und schwierige Frage nach dem Alter des Codex enthält, beginnt der Vf. mit einer allgemeinen Rüge der Fehler, deren man sich bisher bei Beurtheilung des Alters der Handschriften oft schuldig gemacht habe, bezeichnet als den einzigen Weg, um dem Uebel abzuhelfen, die sorgfältige Untersuchung und den genauen Abdruck aller aus der Zeit vor dem 10. Jahrh. noch übrigen Handschriften und Papyrus und stellt die Herausgabe einer neuen, auf sichern Grundsätzen ruhenden Paläographie in Aussicht, ein Unternehmen, wofür er sich schon im Voraus des Dankes aller


Kundigen versichert halten darf. Hierauf zum Codex F. A. übergehend, stellt er für das hohe Alter desselben folgende Gründe auf: 1) die ungemeine Einfachheit und Eleganz der Uncialschrift, welche grosse Aehnlichkeit habe mit der Schrift der Voll. Herculan. und die Schrift andrer alten Codd. (nur etwa die Par. und Leyd. Fragmente des Pentateuch ausgenommen) namentlich in gewissen Buchstaben (ε 6 t y d) noch an Einfachheit übertreffe. 2) Die Abwesenheit besondrer Anfangsbuchstaben, worauf ganz besonderes Gewicht zu legen sei, und worin der Codex F. A. sich wieder von allen andern Codd. mit Ausnahme des Cod. Vatic., der vorhingenannten Fragmente des Pent., des Fragments aus dem Buche der Richter und des Einen Codex des Dioscorides (der indessen gewisse sehr kleine Anfangsbuchstaben habe) unterscheide, dagegen mit den Voll. Hercul. und andern Papyrus übereinstimme. 3) Die Einfachheit und Seltenheit der Interpunction (vgl. oben zu §. 5.), worin kein andrer alter Codex den Fr. Aug. übertreffe, und nur sehr wenige, wie der Cod. Vatic., ihm gleichkämen. 4) Den Umstand, dass der Text des Codex F. A. auf jeder Seite in 4 Colonnen abgetheilt sei, eine Einrichtung, die sich unmittelbar an die alten Bücherrollen annähere und die der Cod. F. A. nur mit vier andern Codd. gemein habe, nämlich dem Vatic. Bibelcodex, dem Vatic, Codex des Dio Cassius und zwei alten Handschriften des samaritamischen Pentateuchs, in welchen allen der Text jeder Seite in 3 Colonnen getheilt sei. (Dasselbe aber bemerkt Holmes praef. ad. Pent. auch von dem Codex Ambrosianus, während ebenda vom Cod. Vatic. des A. T. berichtet wird, dass nur im Pentateuch und einigen historischen Büchern der Text in drei, anderwärts aber nur in zwei Colonnen getheilt sei). 5) Die Abbreviaturen (s. oben zu §. 7.), welche nichts enthielten, was dem hohen Alter zu widersprechen scheinen könnte. (Es sind genau dieselben, die Holmes aus dem Wiener Codex der Genesis anführt, vgl. auch über den Cod. Alex. Grabe proleg. ad tom. I. c. 1. §. 6.) Endlich 6) die Schriftzüge sowohl der ersten, als des zweiten und dritten Correctors; denn da der erste dem Codex selbst gleichzeitig sei, so müsse die grosse Aehnlichkeit zwischen seinen Schriftzügen und denen des Textes selbst zum Beweise dienen, dass gerade diese Schrift in jener Zeit allgemein üblich gewesen sei; die Schrift der beiden andern aber sei von der Art, dass sie, obwohl einige Jahrhunderte jünger als die Handschrift selbst, doch auch nicht unter das 6. oder 7. Jahrh. herabgesetzt werden könne. Ausserdem erwähnt der Vf. noch die Schlussanmerkungen zu den BB. Nehemias und Esther, denenzufolge unser Codex mit einem andern, sehr alten, von Pamphilus corrigirten und eigenhändig unterzeichneten Codex verglichen worden sein soll, will aber kein grosses Cewicht darauf gelegt wissen, weil der Ausdruck nalauratov av nicht nach unsern

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Begriffen zu beurtheilen, und ebenso wenig daraus zu schliessen sei, dass der Cod. F. A. bedeutend später als der des Pamphilus geschrieben sein müsse. *) Um aber dem Einwande zu begegnen, der vielleicht von der Verschmelzung des 2. Esras und Nehemias in Ein Ganzes entnommen werden könnte, bemerkt er, dass dieselbe Verschmelzung bereits in den ersten Jahrh. nach Christus allgemein üblich gewesen sei. Da nun aber der Vf. anerkennt, dass alle die von ihm aufgestellten Gründe, weder einzeln noch vereinigt, ein bestimmtes Jahrhundert als das Zeitalter des Codex nachzuweisen vermögend seien, so sucht er auf indirectem Wege zu einem Schlusse zu kommen. Ausgehend nämlich von der Voraussetzung, der Vatic. Codex des Dio Cassius, der Codex Alexandrinus, der Codex Ephr. Syri u. a., welche man allgemein und mit Wahrscheinlichkeit in das 5. Jahrh. versetze, ohne Zweifel jünger seien, als der Vatic. Bibelcodex, der Eine Codex des Dioscor. und die berühmten Fragmente des Pentateuch, der Codex Fr. Aug. aber wieder unter diesen letzten, wo nicht die die erste, so doch eine vorzügliche Stelle einnehme, glaubt er eben diesen letzten Codex etwa in die Mitte des 4. Jahrh versetzen zu dürfen, bescheidet sich aber, damit die vorliegende Frage noch keineswegs zum völligen Abschluss gebracht zu haben. Und unter diesen Beschränkungen wird man nicht umhin können, der Ansicht des Vfs. im Allgemeinen beizupflichten und seinen Gründen, die freilich nicht alle von gleicher Stärke und zum Theil (wie der unter 5. angeführte) mehr negativer, als positiver Art sind, wenigstens soviel Beweiskraft zugestehen, um mit ihm den Codex F. A., wenn auch nicht für den allerältesten, doch gewiss für einen der ältesten anzuerkennen.

*) Der Vf. erklärt sich nicht ausdrücklich darüber, von welcher Hand jene doppelre Anmerkung herrühre. Ref. aber glaubt sie dem zweiten Corrector oder der dritten Hand zuschreiben zu müssen, theils wegen der Form und Farbe der Schrift, theils weil nur dann auch der Inhalt der Noten vollkommen erklärbar wird. Denn da der zweite Corrector nach der Meinung des Vfs. dem 6. oder 7. Jahrhunderte angehörte, so begreift sich, wie er ein gegen Ende des 3. Jabrh. geschriebenes Exemplar nahαiwratov hav nennen konnte; und wenn eben diese Bezeichnung nicht von der ersten oder zweiten, sondern von der dritten Hand ausging, so ist auch klar, dass daraus nichts gegen das Alter des Cod. F. A. gefolgert werden könne. Ebenso erhält auch das, was in denselben Noten über die hexaplarische Recension jenes alten Exemplars und demnach auch des Cod. F. A. gesagt ist, nur unter der angegebenen Voraussetzung das rechte Licht, vgl. unten zu §. 12.
(Beschluss folgt.
 

Steven Avery

Administrator
Leipzig, den 15. September 1847.
Ueber die Ausgabe des Codex Friderico - Augustanus von Herrn Professor Dr. Tischendorf in Leipzig. (Beschluss.)
In §. 12. endlich kommt der Vf. noch auf den Text unsers Codex zu sprechen und berichtet, wie er Anfangs auch darüber sich zu verbreiten beabsichtigt und unter Vergleichung des kritischen Apparats von Holmes schon Vieles für diesen Zweck gesammelt, später aber in Erwägung der Schwierigkeit, die mit einer kurzen und fruchtbaren Darstellung einer so verwickelten Sache verbunden sei und in der Hoffnung, dass bald Andere sich dem Geschäfte unterziehen würden, den Plan wieder aufgegeben habe. Zugleich aber spricht er die Erwartung aus, dass diese Untersuchung gewiss dazu dienen werde, das Verdienst des Origenes um die Verbesserung der LXX anch in Bezug auf die Bücher der Chronik, Esras, Nehemias und Esther in helleres Licht zu setzen; denn nicht ohne besondere göttliche Fügung sei es geschehen, dass in dem Codex F. A., der nach ausdrücklichem Zeugniss des Codex selbst nach den Hexaplis corrigirt sei*), gerade jene Bü
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*) In den schon erwähnten Noten zum Nehemias und Esther nämlich ist bemerkt, dass jenes alte Exemplar des Pamphilus, mit welchem der Codex F. A. verglichen worden, von Pamphilus selbst nach den Hexaplis des Origenes berichtigt worden sei.
VIII. Jahrgang.
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cher enthalten seien, auf welche sich die bisher bekannten Fragmente der Hexapla entweder gar nicht oder nur zum geringsten Theile erstreckten. Und gewissermaassen als Beleg dafür wird für das B. Esther insbesondere auf den Codex Arundelianus (93, b. bei Holmes - Parsons) verwiesen, der eine Menge mit dem Asteriscus des Origenes bezeichnete Lesarten darbiete, die sich in den Noten des Codex F. A. wiederfänden. In Bezug aber auf die Blätter der Chronik wird noch bemerkt, wie diese zur vollkommenen Bestätigung der Klage dienen könnten, die schon Hieronymus über die fehlerhafte Schreibart der hebr. Eigennamen in diesen Büchern, sowie überhaupt über die Verkehrtheit seiner Zeit, die lieber schöne, als correcte Handschriften haben wolle, zu erheben veranlasst gewesen sei. Eben daran aber schliesst sich zuletzt noch die Warnung des Vfs., mit solchen offenbaren Fehlern der bibl. Handschriften nicht die Besonderheiten der alexandr. Orthographie und Grammatik zu verwechseln, welche Besonderheiten durch die neuerdings entdeckten Papyrus nicht nur nicht widerlegt, sondern noch mehr bestätigt würden.
In Bezug auf den letzteren Punkt hat Ref. bereits oben sein Einverständniss erklärt; was aber die Textesfrage bei weitem die schwierigste von allen betrifft, so masst auch er sich nicht an, hierüber ein tief eingehendes, erschöpfendes Urtheil abzugeben, sondern begnügt sich, nur einige allgemeine Beobachtungen mitzutheilen, die er bei der Durchsicht des Codex gemacht hat. Dabei aber ist es nöthig, zwischen den verschiedenen Theilen des Codex zu unterscheiden und jeden derselben in besondere Betrachtung zu ziehen. Denn theils ist schon der ursprüngliche Text nicht überall derselbe, sondern namentlich im B. Tobias ein sehr abweichender und eigenthümlicher, theils scheinen auch die Correctoren des Codex in verschiedenen Büchern aus verschiedenen Quellen geflossen zu sein. Wenigstens ist von dem Exemplare des Pamphilus, mit welchem unser Codex verglichen worden sein soll, zu Ende des B. Esther ausdrücklich bemerkt, dass dasselbe nur die Stücke vom 1. B. der Könige bis zum B. Esther enthalten habe; es konnte also auch nur in diesen Stücken dem Corrector des unsrigen als Original dienen, während für andere Bücher andere Quellen benutzt werden mussten.
Betrachten wir also zunächst die Stücke von dem Fragmente der Chronik bis zum B. Esther, so ist die wichtigste Erscheinung, die gleich auf den ersten Blättern der Chronik von selbst in die Augen springt, aber auch durch alle folgende Blätter bis zu Ende des B. Esther bestätigt wird, jedenfalls diese, dass der ursprüngliche Text des Codex F. Á. mit keinem andern Codex häufiger zusammenstimmt, als mit dem Cod. Vaticanus, eine Erscheinung, die schon allein hinreicht, um den hohen Werth des neuentdeckten Schatzes über allen

Zweifel zu erheben. Die Beweise für diese Uebereinstimmung sind auf jedem Blatte des Codex, innerhalb der angegebenen Grenzen so zahlreich, dass schon die flüchtigste Vergleichung derselben mit den Varianten, die Holmes aus dem Cod. Vatic. giebt*), einen Jeden davon überzeugen muss, und nur das Eine sei noch erwähnt, dass diese Uebereinstimmung sich gerade da am glänzendsten bewährt, wo man sie am wenigsten erwarten sollte, in der Schreibart der hebr. Eigennamen. Man vgl. z. B. die Namensvzereichnisse 1 Par. 11. 12. 14. 15. 2 Ezr. 10. Neh. 7, 10. u. s. w. Daher stimmt denn auch in allen den St., wo der Cod. Vatic. von dem Alexandr. und Basilio-Vatic. (n. XI. bei Holmes) abweicht, der Codex F. A. viel häufiger mit dem erstern gegen die letzteren, als umgekehrt mit den letzteren gegen den ersteren, während an solchen St.,_wo jene Codd. alle zusammentreffen, der Cod. F. A. deren Zeugniss fast immer auch durch seine Zustimmung bekräftigt. Nicht selten aber bietet derselbe Codex auch Lesarten, die nicht nur vom Cod. Vatic., sondern auch von allen übrigen Codd. bei Holmes abweichen und demnach zur Zeit noch als ganz eigenthümlich erscheinen. Anlangend nun aber den Text der verschiedenen Correctoren, so kommen die zweite und fünfte Hand hier darum weniger in Betracht, weil sie, wie schon oben bemerkt, sich meist nur auf Verbesserung wirklicher Fehler beschränkten. Dagegen bieten die Correcturen der dritten Hand, die grösstentheils in längern oder kürzeren Zusätzen bestehen, im Esras und Nehemias einen Text, der am meisten mit den Codd. 19. 93. 108. (zuw. auch 121.) bei Holmes und Ed. Compl. übereinstimmt, nur dass der erste dieser Codd. zum Nehemias von Holmes nicht verglichen ist. Im Buche Esther aber ist es, wie schon der Vf. bemerkte, vor allen andern der Cod. 93, b. mit dem die Zusätze des Fr. Aug. zusammenstimmen, nur mit dem Unterschiede, dass in dem letztern meist die Asterisi und andere Zeichen fehlen, die der erstere (obwohl auch nicht immer von erster Hand, s. Parsons praef. ad Esth.) enthält. Die vierte Haud aber tilgte zwar viele von den Zusätzen der dritteu Hand, scheint aber doch diejenigen, die sie stehen liess, gebilligt zu haben und überhaupt einen mit dem Texte der dritten Hand verwandten Text vorauszusetzen. Denn auch die übrigen Lesarten, die der Vf. ausdrücklich als von der vierten Hand herrührend bezeichnet hat, stimmen grösstentheils mit den oben genannten Codd. bei Holmes überein. So z. B. 2 Ezr. 10, 3. yɛvvœuɛvɑ für yɛvóueva mit 121. (236) Compl. Neh, 9, 13. oival für ova mit 93., Esth. 5, 8. Tyv avolov 8, 13. (Fol. 18, a. c. 1. l. 4. ab imo) oornoia μev TOV EVVOOVV
*) Wo nämlich dieser, was sehr häufig der Fall ist, von der Ed. Rom. abweicht.


Tov tois, 9, 17. dia yao tovtov sämmtlich mit 93, b. (die beiden letzten St. ähnlich auch in Cod. Alex.). Einzelne Lesarten indessen treffen auch mit dem gewöhnlichen Texte zusammen, wie Neh. 7, 13. das Zahlzeichen @ statt εvevηnovra Esth. 8, 13. ευγνωμοσυνην statt επιγνωσιν, oder weichen nach andrer Seite hin ab, wie Neh. 4, 12. as nuas für ε nuas; doch sind alle diese Lesarten noch nicht hinreichend, um ein zuverlässiges Urtheil zu begründen. - Was aber zuletzt noch die Frage betrifft, ob der Text des Codex F. A. in den eben genannten Büchern nach den Hexaplis des Origenes corrigirt sei oder nicht, so ist dieselbe in Bezug auf den Text der ersten und zweiten Hand ebenso gewiss zu verneinen, als in Bezug auf den der dritten Hand zu bejahen. Und ebendamit steht auch das angeführte Zeugniss des Codex selbst im vollkommensten Einklange, sobald wir dasselbe, wie oben gescheben, als von der dritten Hand herrührend annehmen. Dass nämlich zuvörderst die Correcturen d. h. namentlich die Zusätze der dritten Hand in der That aus einem hexaplarischen Texte geflossen seien, ergiebt sich, wie der Vf. vollkommen richtig erkannte, aus der grossen Uebereinstimmung, in welcher im Bach Esther diese Zusätze mit denjenigen Lesarten des Codex 93, b. stehen, die dort mit dem Asteriscus bezeichnet und gewiss als hexaplarisch zu betrachten sind. Eine ähnliche Uebereinstimmung aber findet, wie bemerkt, auch im Esras und Nehemias zwischen den Noten des Cod. F. A. von dritter Hand und den Lesarten der Codd. 19. 93. 108. Statt, welche letzteren Lesarten, obwohl in der Regel nicht mit dem Asteriscus bezeichnet, doch insofern ebenfalls als hexaplarisch betrachtet werden dürfen, als sie dem Hebräischen entsprechen und dieselben Codd. auch anderwärts hie und da hexaplarische Zusätze enthalten (vgl. über Cod. 19. Holmes praef. ad Pent. über Cod. 91. Parsons praef. ad I. Ruth. und über Cod. 108. denselben im Append. ad 1. et 2. l. Parall.) Und in wiefern nun die Lesarten dieser Codd. durch die Noten des F. A. theils eine wichtige Bestätigung, theils in manchen Stellen auch eine weitere Ergänzung erhalten, so haben wir in der That alle Ursache, uns mit dem Vf. einer solchen Bereicherung der hexaplarischen Fragmente zu freuen. Dass dagegen der ursprüngliche Text unsers Codex (von erster und zweiter Hand, da auch die zweite Hand in Bezug auf den Text mit der ersten wesentlich übereinstimmt) gewiss kein hexaplarischer war, lässt sich nun zwar schon daraus schliessen, dass die hexaplarischen Lesarten erst durch die dritte Hand in den Codex gebracht wurden; aber auch wenn wir diesen Schluss nicht ziehen könnten, würde es an Beweisen dafür nicht fehlen. Dahin nämlich gehört schon die angegebene Verwandtschaft jenes Textes mit dem Codex Vatic., von welchem bisher allgemein und nicht ohne Wahrscheinlichkeit angenommen
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κοινὴ ἔκδοσις
worden ist, dass er nicht einen hexaplarischen Text, sondern die sogenannte xov Exdoois enthalte. Sodann aber zeigt jener ursprüngliche Text, ach an und für sich betrachtet, fast nirgends eine Spur einer hexaplarischen Berichtigung. Denn wenn gleich derselbe manche Zusätze enthält, die im gewöhnlichen Texte (der Ed. Rom.) fehlen, und noch häufiger Stellen auslässt, die in jenem gefunden werden, so haben doch weder jene Zusätze noch diese Auslassungen etwas gemein mit den Noten, die Origenes mit dem Asterisus oder mit dem Obelas bezeichnete. Denn die Zusätze fehlen und die Auslassungen stehen in der Regel im hebräischen Texte, so dass beide nicht in einer Recension nach dem Hebräischen, wie sie Origenes unternahm, sondern in ganz andern Dingen ihren Grund haben müssen.*) Und ebendaher kommt es auch, dass die Zusätze von den Correctoren meist mit Punkten und Klammern versehen, die Auslassungen aber am Rande ergänzt sind. Nur sehr wenige Stellen finden sich, wo schon der ursprüngliche Text eine Lesart hat, die im Hebräischen steht, aber in andern Codd. fehlte und darum im Texte selbst von dritter Hand mit dem Asteriscus bezeichnet wurde. So namentlich Neh. 7, 72. (Fol. 9, b. c. 1.), wo die ganze Stelle xa εdoκαν SiaxoGlas und Estb. 1, 16. (Fol. 14, a. c. 1. I. 13.) wo das W. αστιν vor η βασιλισσα mit jenem Zeichen versehen ist. **) Aber diese wenigen Beispiele können natürlich nichts für eine hexaplarische Recension des ursprünglichen Textes beweisen.

Wenden wir uns nun von den Ueberresten der kanonischen Geschichtsbücher zu dem Fragment des Tobias, so enthält die
*) Oft bestehen die Zusätze nur in Wiederholung vorhergegangener Worte, wie 1 Par. 12, 4. 19, 7. 2 Ezr. 9, 15. Neh. 8, 1. 5. 9, 2. 6. 12, 47. Esth. 9, 30. u. s. w., und ebenso haben die Auslassungen ihren Grund oft nur in der Wiederholung Eines oder mehrer Worte, welche das Ueberspringen der in der Mitte liegenden Worte veranlasste, 2 Ezr. 10, 7. 17. Neh. 3, 7. 15. u. ö. An andern St. bedarf der Grund der Einschaltung oder Auslassung noch weiterer Untersuchung; übrigens aber trifft auch in den Auslassungen der Cod. F. A. meist mit Cod. Vatic., zuweilen auch mit Cod. Alex. u. a. zusammen.
**) An der ersten St. hat auch Cod. 74. den Asteriscus, während Cod. Alex. u. 71. die Worte ganz weglassen; an der zweiten St. aber fehlt dasselbe aotiv in 44. u. 106. Ausser diesen zwei Stellen aber findet sich in Cod. F. A. der Asteriscus nach Esth. 4, 5. (Fol. 15, a. c. 4.) am Rande mit der Note εις την πλατειαν της πόλεω (s ist abgerissen) η εστιν κατα προσωπον της πύλης της πόλεως. Dagegen Neh. 12, 14. (Fol. 12, a. c. 2. l. 18. ab imo) findet sich zwar die Figur des Asteriscus, aber nicht als kritisches Zeichen, sondern als Verweisung auf eine Randnote, wie diess auch in andern Codd. zuweilen der Fall ist, vgl. über den Cod. Lips. Bahrdt praef. ad Hexapl. und dasselbe gilt in unserm Codex noch viel häufiger von der Figur des Obelus () und Lemniscus (÷).
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ses,
wie schon bemerkt wurde, einen ganz eigenthümlichen und zeither unbekannten Text. Einzelne Lesarten zwar (d. i. Abweichungen von der Ed. Rom.) finden sich auch in andern Codd. (am häufigsten in 86. 106., sodann auch in 44, 74. u. a.), zuweilen auch nur in der alten latein. Uebers. (wie 1, 3. ev en aixual worα, in captivitatem, vgl. auch 1, 10. 13. 15.), aber die Mehrzahl derselben wenigstens bei Holmes noch aus keiner der bisher bekannten Quellen notirt. Ref. hat sich in dem kurzen Abschnitte, den das Fragment enthält, gegen 60 solcher Lesarten angemerkt, die zum grossen Theil in längeren oder kürzeren Zusätzen oder wesentlichen Umgestaltungen des gewöhnlichen Textes bestehen. Und einen ähnlichen Text, wie der erste Schreiber, scheint auch der Corrector vor Augen gehabt zu haben. Denn obgleich derselbe Manches nach dem gewöhnlichen Texte berichtigte (vgl. z. B. 1, 2. wo ɑvo vor yaleilaua gemissbilligt wird, ib. 5., wo statt der Texteslesart παντες οι αδελφοι μου die gewöhnliche Lesart πασαι αι φυλαι Sauale hergestellt ist, ib. 6., wo die im Texte ausgelassenen Worte παντων των γενημάτων am Rande nachgetragen sind, u. s. w.), so liess er doch bei weitem die meisten Zusätze und Varianten der ersten Hand entweder ganz unberührt, oder besserte nur Einzelnes nach und vermehrte sie wohl gar noch mit neuen Zusätzen (Vgl. bes. 1, 7. 10. u. 22.)
Was nun endlich noch den Jeremias, sammt den Klageliedern, betrifft, so ist hier leider eine Vergleichung des Cod. F. A. mit dem Vatic. darum für jetzt unmöglich, weil Holmes zu den Propheten keine Collation des letzteren besass. Anlangend aber das Verhältniss des F. A. zu andern Codd., und zwar zunächst zu den Uncialen (Alex. Marchal. u. Venet. I.), so stimmt derselbe ungefähr ebenso oft mit diesen gegen die Ed. Rom., als umgekehrt mit der Ed. Rom. gegen jene. Unter den Minuskeln aber sind es besonders 26. 106. u. 144., die vor andern häufig mit dem Cod. F. A. zusammentreffen; doch giebt derselbe auch im Jeremias eine Menge Lesarten, die zur Zeit noch aus keinem andern Codex notirt sind. Die Correcturen ferner, die hier meist von dritter, zuweilen (z. B. 43, 25. 52, 12.) auch von fünfter Hand*) herzurühren scheigen, bestehen zum grössten Theile nur in Verbesserung wirklicher Fehler oder in kleinern Veränderungen, Zusätzen und Auslassungen, sehr selten in längeren Zusätzen (vgl. z. B. 41, 17. und die eben angeführten Correcturen der fünften Hand). Sie scheinen demnach einen von der ersten Hand nicht wesentlich verschiedenen Text vorauszusetzen und finden

*) Die vierte Hand soll nach Proleg. §. 4. die Blätter des Jeremias nicht berührt haben; doch bemerkt der Vf. selbst an einigen St. (z. B. 21, 2.4.), dass die Lesarten der dritten Hand von der vierten getilgt seien.

sich daher oft in denselben Codd., mit denen sonst auch der ursprüngliche Text zusammenstimmt. Die Frage endlich, ob der Codex F. A. im Jeremias einen hexaplarischen Text enthalte, dürfte sowohl in Bezug auf den ursprünglichen Text, als in Bezug auf die Noten mit Sicherheit zu verneinen sein. Allerdings nämlich finden sich auch hier einzelne Zusätze, die in Montfaucons Hexaplis oder in andern hexaplarischen Codd. (z. B. n. 86. u. 88. bei Holmes) mit dem Asteriscus bezeichnet sind, und zwar sowohl im ursprünglichen Texte, wie 16, 17. ουκ εκρύβησαν απο προσωπου μου (vgl. die Hexapl. zu d. St.), als in den Noten und Correcturen, wie 24, 3., wo der Artikel τα vor συκα, 26, 6., wo das Wörtchen και vor επι την πατριδα; 52, 12., wo die Worte αυτος ενιαυτός βαβυλωνος nidev in Cod. 88. (an der 1. u. 3. St. auch in den Hexaplis) den Asteriscus haben. Allein auch hier können diese wenigen Beispiele nichts gegen die Masse derer beweisen, die in wirklich hexaplarischen Codd. mit dem Asteriscus gefunden werden, und von welchen allen im Cod. F. A. keine Spur zu treffen ist. Denn hier fehlen nicht nur diejenigen Zusätze, die schon in der Ed. Rom. vermisst werden, sondern auch manche andere, wie 21, 4. και συνάξω αυτους und 27, 12. ενετράπη n texovбα nuas, welche beide in den Hexaplis mit dem Asteriscus versehen sind, und zwar in der Ed. Rom., aber nicht im Cod. F. A. (auch nicht am Rande) gefunden werden. Und, wenn dagegen auch der letztere Codex manche Zusätze enthält, die in der Ed. Rom. fehlen, so gilt doch von diesen dasselbe was schon oben von den Zusätzen der ersten Hand in den historischen Büchern bemerkt wurde. Sie sind nicht von hexaplarischer Art und finden sich weder im hebräischen Texte, noch in andern hexaplarischen Codd., sondern haben grossentheils ihren Grund nur in einem Versehen des Schreibers, der bald verschiedene Lesarten neben einanderstellte (vgl. 16, 21. οτι εγω κς ονομα μοι κς, 31, 34. ερημος αιστε εis natanaνua εorai), bald einzelne Worte aus dem Vorhergehenden wiederholte (vgl. 27, 39. 28, 42. 36, 11. 51, 5.) oder aus dem Folgenden vorausnahm (z. B. 17, 13. aτondinбav ουτοι και μη πτοηθιην έγνω, vgl. Vs. 18.). Ganz ähnlich aber, wie mit den Zusätzen, verhält es sich auch mit den Auslassungen im Jeremias. Auch diese haben hier so wenig als in den histor. Büchern mit den Stellen gemein, die Origenes, weil sie im Hebräischen fehlten, mit dem Obelus bezeichnete. Denn die ausgelassenen Stellen finden sich fast sämmtlich im hebräischen Texte und sind auch in den hexapl. Codd. keineswegs mit dem Obelus bezeichnet, sondern haben ihren Grund ebenfalls entweder in der Wiederholung Eines und desselben Wortes, welche das Ueberspringen der mitten inneliegenden Worte veranlasste (z. B. 12, 15. 17, 19. 21. 24. 23, 20. 28, 27. 56. 36, 6. 28. 38, 10. 21. 35. 39, 2. 40, 4. 41,


18, 42, 11. 43, 26. 44, 7. u. a.) oder in andern noch weiter zu untersuchenden Umständen. Umgekehrt aber sind zuweilen solche St., die wirklich im Hebräischen fehlen und in den hexaplarischen Codd. mit dem Obelus bezeichnet sind, in Cod. F. A. enthalten, und zwar wieder sowohl im ursprünglichen Texte, wie 30, 3. xai exihnutεvoαodaι und 47, 11. das Wörtchenn vor uwaß, als in den Noten, wie 44, 12. das Wort aqtov nach ExEDEV, welche Stellen sämmtlich im Cod. 88. mit dem Obelus gelesen werden.
Und so hätte denn Ref. den Vf. durch seine Prolegomena von Anfang bis zu Ende begleitet und hofft zur näheren Kenntniss der wichtigen Handschrift auch seinerseits einen kleinen Beitrag geliefert zu haben. Noch aber ist zu erwähnen, dass auch die äussere Ausstattung des vorliegenden Werkes sehr glänzend, aber freilich ebendarum auch der Preis desselben so hoch ist, dass es wohl nur in wenige Privatbibliotheken Eingang finden wird. Um so verdienstlicher ist daher auch das Unternehmen des Vfs., in der Eingangs gedachten Ausgabe der LXX auch dem grösseren Publicum ein Hülfsmittel zu liefern, welches die Hauptwerke zwar nicht ganz ersetzen, wohl aber für den gewöhnlichen Gebrauch entbehrlich machen und zugleich in den vollständigen Varianten des Cod. Alex. eine dankenswerthe Zugabe bieten wird.

Dr. phil. Adelbert Lipsius, Tertius an der Thomasschule in Leipzig.
 

Steven Avery

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Die Tinte der ersten Hand ist bald braun, bald röthlich und meist noch etwas glänzend, die der zweiten Hand gelb und matt, die der dritten Hand aus Gelb in's Röthliche spielend, die der vierten dem ursprünglichen Texte ähnlich, aber noch röthlicher nnd dunkler, endlich die der fünften Hand glänzend schwarz. A
In §. 2 the author describes the lines by which partly the individual columns are delimited on both sides, partly the individual verses, or even only two verses each, are separated from one another; likewise in §. 3 the ink, which both the first and the later hands used. The ink of the first hand is sometimes brown, sometimes reddish and mostly still a little glossy, that of the second hand yellow and dull, that of the third hand from yellow to reddish, that of the fourth similar to the original text, but even redder and darker, finally those of the fifth hand glossy black. In addition, the author noticed traces of a very late ink, similar in dullness to the second hand, but more brownish, and in some places several times corrected, also of a bluish, very late ink, but believed that he should not increase the number of hands with either hand. In §. 4 the author turns to the more precise designation and differentiation of the various correctors. He considers the first of these to be a learned doodwins, simultaneous with the text itself, who revised the calligrapher's handwriting according to the original, and cites the type of writing as proof of this, which is just as nice and only less artificial than that of the first hand, partly the certainty

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According to its form, however, the author describes the punctuation of the codex as "punctum ad litterae quae praecedit fere caput positum", but the dot appears not only at the top end, but often also in the middle and at the bottom end of the consonants, however, as it seems , more accidentally and without recognizable difference of value, so that the comparison with which otiyuń teλεία, στιγμή μέση and ὑποστιγμή of the old grammarians (Buttmann ausf. Gr. 1. p. 69.) does not appear permissible from folio 5, and very often the double :)), especially at the end of the verses and larger sections, so that this seems to have been the largest punctuation mark.

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In the following p. 10. the question of the fatherland of the codex is discussed and Egypt is explained as the probable homeland of the same, because the same reasons given in other codd., e.g. B. the Vatic., Alex. and Ephr. Syri, can be asserted for the Egyptian origin of the same, as in particular the elegance of the writing, the Alexandrian orthography, the peculiarity of certain grammatical phenomena and the number of spelling mistakes, also fully applied to the Codex F. A. Whether the condition of the text also confirms this assumption is left open to the author and only remarks that the codex, before it was brought to light by him, always seemed to have been hidden in Egypt or its vicinity. As to the nature of the text, Ref. considers that the

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On page 11, which contains the important and difficult question of the age of the codex, the author begins with a general rebuke of the mistakes that have often been made in judging the age of the manuscripts, which he describes as the only way , in order to remedy the evil, the careful examination and exact reprinting of all remaining manuscripts and papyrus from the time before the 10th century and holds out the prospect of the publication of a new palaeography based on secure principles, an undertaking for which he is already committed in advance thanks to everyone may keep customers insured. Then going on to the Codex F.A., he puts forward the following reasons for its great antiquity:

1) the unusual simplicity and elegance of the uncial script, which bears a great resemblance to the script of the Voll. Herculaneum. and the writing of other old Codd. (only the Par. and Leyd. fragments of the Pentateuch excepted) surpass it in simplicity, especially in certain letters (ε 6 t y d).

2) The absence of special initials, which is of particular importance, and where the Codex F. A. again differs from all other Codd. with the exception of the Cod. Vatic., the aforementioned fragments of the Pent., the fragment from the Book of Judges and the One Codex of Dioscorides (which, however, has certain very small initials), on the other hand with the full. Herculean and other papyrus agree.

3) The simplicity and rarity of the punctuation (cf. above on §. 5.), in which no other ancient codex surpasses the Fr. Aug., and very few, like the Cod. Vatic., equal it.

4) The fact that the text of the Codex F.A. is divided into 4 columns on each page, a device which closely approximates the ancient scrolls and which the Cod. F.A. only with four other Codd. have in common, namely the Vatican. Codex of the Bible, the Vatic, Codex of Dio Cassius and two old manuscripts of the Samaritan Pentateuch, in which all the text of each page is divided into 3 columns. (However, Holmes praef. ad. Pent. also remarks the same thing about the Codex Ambrosianus, while it is reported there from the Cod. Vatic. of the OT that only in the Pentateuch and some historical books the text is divided into three, but elsewhere only into two columns ).

5) The abbreviations (see above to §. 7.), which contained nothing that could seem to contradict the old age. (These are exactly the same that Holmes quotes from the Vienna Codex of Genesis, cf. also about the Cod. Alex. Grabe proleg. ad tom. I. c. 1. §. 6.) Finally

6) the writing of both the first , as the second and third corrector; for since the first is contemporaneous with the codex itself, the close resemblance between its writing and that of the text itself must serve to prove that just that writing was common at that time; but the writing of the other two is of such a nature that, although it is a few centuries younger than the manuscript itself, it cannot be reduced to under the 6th or 7th century. In addition, the author mentions the concluding remarks on the BB. Nehemias and Esther, according to which our codex is said to have been compared with another, very old codex, corrected by Pamphilus and signed by hand, does not want any great importance to be attached to it, because the expression nalauratov av does not correspond to ours

To judge concepts, and just as little to conclude from this that the Cod. F. A. must have been written significantly later than that of Pamphilus. *) But in order to meet the objection that could perhaps be derived from the merging of 2nd Ezra and Nehemiah into one whole, he remarks that the same merging was already common practice in the first centuries AD. But since the author now recognizes that all the reasons he put forward, neither individually nor collectively, are able to prove a specific century as the age of the codex, he tries indirectly to come to a conclusion. Based on the assumption that the Vatican. Codex of Dio Cassius, the Codex Alexandrinus, the Codex Ephr. Syri and others, which are generally and probably placed in the 5th century, are undoubtedly younger than the Vatican. Bible Codex, the One Codex of Dioscor. and the famous fragments of the Pentateuch, the Codex Fr. Aug. but again among these last ones, if not the first, at least occupy an excellent place, he believes he can move this last codex to about the middle of the 4th century, However, he is content to say that he has by no means brought the present question to a complete conclusion. And under these limitations, one cannot avoid the view of the Vfs. to agree in general and to concede his reasons, which of course are not all of the same strength and some (like the one cited under 5.) are more negative than positive, at least enough probative value to agree with him on the Codex F. A., even if not for the very oldest, but certainly to be recognized as one of the oldest. *) The author does not expressly state from which hand those double notes originate. Ref., however, believes it must be ascribed to the second corrector or the third hand, partly because of the form and color of the writing, partly because only then can the content of the notes be fully explained. Because since the second corrector in the opinion of the Vfs. belonged to the 6th or 7th century, so it is understandable how towards the end of the 3rd Jabrh. written copy could name nahαiwratov hav; and if this designation does not come from the first or second, but from the third hand, it is also clear that nothing can be inferred from this against the age of the Cod. F. A. Likewise, what is said in the same notes about the hexaplarian review of that old copy and consequently also of the Cod. 12. (decision follows.
 
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Steven Avery

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, in Ezra and Nehemiah present a text most closely related to the Codd. 19. 93. 108. (partly also 121.) in Holmes and Ed. Compl. agrees, except that the first of these codd. is not compared to Nehemiah of Holmes. But in the book of Esther, as the author already remarked, it is above all the Cod. 93, b. with which the additions of Fri. Aug. agree, only with the difference that in the latter mostly the asterisi and other characters are absent, which the former (although not always from first hand, s. Parsons praef. ad Esth.) contains . The fourth Haud, however, deleted many of the additions of the third hand, but seems to have approved those which it left standing and generally to presuppose a text related to the text of the third hand. For the other readings, which the author has expressly designated as coming from the fourth hand, also largely agree with the above-mentioned Codd. agree at Holmes. such as B. 2 ezr. 10, 3. yɛvvœuɛvɑ for yɛvóueva with 121. (236) Compl. Neh, 9, 13. oival for ova with 93., Esth. 5, 8. Tyv avolov 8, 13. (fol. 18, a. c. 1. l. 4. ab imo) oornoia μev TOV EVVOOVV *) Where namely this, which is very often the case, from which Ed. Rome. deviates.

Finally, as far as Jeremiah, together with the Lamentations, is concerned, here is unfortunately a comparison of the Cod. F. A. with the Vatican. therefore impossible for now, because Holmes possessed no collation of the latter with the prophets. But as far as the relation of the FA to other Codd., first of all to the Uncials (Alex. Marchal. and Venet. I.), he agrees about as often with these against the Ed. Rom., than conversely with the Ed. Rome. against those. Among the minuscules, however, it is especially 26, 106, and 144 that, before others, frequently coincide with the code F. A.; but he also gives in Jeremiah a multitude of readings which have not yet been noted from any other codex. Furthermore, the corrections, which seem to have been made here mostly by a third hand, sometimes (e.g. 43, 25, 52, 12.) also by a fifth hand*), consist for the most part only in the correction of real errors or in small changes, additions and Omissions, very rarely in longer additions (cf. e.g. 41, 17. and the fifth-hand corrections just mentioned). They therefore seem to presuppose and find a text that is not essentially different from the first hand

Finally, the question as to whether the Codex F. A. in Jeremiah contains a hexaplarian text should definitely be answered in the negative, both in relation to the original text and in relation to the notes. Admittedly, there are also individual additions here, which in Montfaucon's Hexaplis or in other hexaplarian Codd. (e.g. after 86. and 88. in Holmes) are marked with the asteriscus, both in the original text and 16, 17. ουκ εκρύβησαν απο προσωπου μου (cf. the hexapl. to St. ), than in the notes and corrections, such as 24, 3., where the article τα before συκα, 26, 6., where the little word και before επι την πατριδα; 52, 12., where the words αυτος ενιαυτός βαβυλωνος nidev in Cod. 88. (on the 1st and 3rd St. also in the Hexaplis) have the asteriscus. But here, too, these few examples cannot prove anything against the mass of those who, in really hexaplarian Codd. be found with the Asteriscus, and of which no trace can be found in the Cod. F. A. Because here not only those additions are missing, which were already in the Ed. Rome. are missing, but also some others, such as 21, 4. και συνάξω αυτους and 27, 12. ενετράπη n texovбα nuas, both of which are provided with the asteriscus in the Hexaplis, namely in the Ed. Rom., but not found in the Cod. F. A. (not even in the margin). And, if, on the other hand, the latter codex also contains some additions which are mentioned in the Ed. Rome. are missing, the same applies to these as has already been remarked above about the additions of the first hand in the historical books.

The undertaking of the author is therefore all the more meritorious, in the edition of the LXX mentioned at the beginning, to provide the larger public with an aid that does not completely replace the main works, but makes them superfluous for normal use and at the same time in the complete variants des Cod. Alex. will offer a grateful encore. dr phil. Adelbert Lipsius, Tertius at the Thomas School in Leipzig.
 
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